Da sollte nun - wohl ganz und gar diesbezüglich - in einem Gasthof etwas "buchstäblich so schmackhaft in Szene gesetzt werden".
Was dann auch verwirklicht worden ist ...
Vorab nun der folgende "Werdegang dessen":
„Ja-ja, ich weiß, das ist alles recht simpel, mußte der Frankfurter Restaurantbesitzer eingestehen, als er dem Koch eine kulinarische Erleuchtung zu begründen beabsichtigte. Vorab nun der folgende "Werdegang dessen":
„Nein-nein, keine Widerrede, ich bestehe darauf!“ ließ er noch abwinkend wissen, als sein Speisengestalter, bereits Verdacht schöpfend, nun die schweißtriefende Stirn runzelte. -
„Morgen beginnt ja wieder einmal in Frankfurt die Buchmesse!“ gab er bedeutsam zum Ausdruck. „Und wie es bereits im letzten Jahr ja erfreulicherweise zur Kenntnis zu nehmen war, tauchen bei uns hin und wieder auch einige dieser "Literatur-Koryphäen" als Gäste auf! -
„Tja, und anläßlich dessen, da habe ich mir nun gestern Abend etwas Besonderes einfallen lassen!“
Argwöhnend horchte der Speisengestalter auf. -
„Triff all die dafür notwendigen Vorbereitungen - und stell Dich gewissenhaft darauf ein! -
Denn als Vorspeise werden wir zur Zeit der Buchmesse eine immerhin durchaus beziehungsreiche Buchstabensuppe servieren!“ gab er dem Koch selbstbewußt grinsend zu verstehen ...
Der daraufhin sprachlos die Achseln zuckte.
Derart eigenbrötlerisch gestaltet, ging dann auch die Ausrichtung der Mahlzeiten tagtäglich ins schematisierte Geschehen: Anhaltend wurde als Entree die gewollte Buchstabensuppe aufgetischt ...
Und niemand nahm auffällig Anstoß daran. -
Bis hin zu dem denkwürdigen Abend, als plötzlich zwei ältere Herren - ein namhafter Verleger und ein seit langem berüchtigter Literaturkritiker -, diese bereits vor ihnen stehende Vorspeise staunend in Augenschein nahmen:
„Ach bitte“, sprach der Verleger den soeben vorbeieilenden Kellner an, „sagen sie doch ihrem Chef, daß wir ihn gern einmal sprechen würden!“ -
Mißmutig aufblickend, verschwand der Oberkellner ...
Und gleich darauf stand dann der Chef des Hauses am Tisch der beiden Literatur-Autoritäten:
"Ja, bitte? Ist da etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit geraten?“ forschte er beunruhigt nach.
„Werter Herr Gastronom! Nur eine kleine Unvollkommenheit - und bedauerlicherweise müssen wir uns wohl doch damit abfinden", gab er fast anklagend zum Ausdruck.
„Mein Herr, womit denn?“ wurde erstaunt hinterfragt.
„Womit? - Das sei nun erläutert: Eine bedeutungsvolle und derzeit ja auch angemessene Vorspeise, die sie uns da soeben serviert haben ...
"Das freut mich zu hören", horchte der Wirt dankbar auf.
"Jedoch, jetzt einmal aufmerksam hinein geschaut, haben wir gerade ermittelt, dass in diesem so beeindruckend Majuskeln zur Schau stellenden Süppchen, wohl etwas unachtsam zubereitet die Buchstaben R und M gar nicht vorhanden sind! Ja, und ein vermutlich zu hitzig inszeniertes Kochgebaren, das läßt für uns eine halbwegs nachvollziehbare Wortfindung nur als hoffnungslos zutage treten!“ -
Kopfschüttelnd und verstört - zog dann der Chef des Lokals von dannen. -
Und bald auch die beiden Literatur-Kapazitäten.
Spottlüstern aufblitzende Gesichtszüge ließen sichtbar erkennen, daß man sich offenbar köstlich amüsiert zu haben schien ...
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